Göttingen, 18. September bis 13. November 2022
In den Jahren 2000 bis 2007 ermordeten die Neonazis des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) in Deutschland zehn Menschen. Abdurrahim Özüdoğru, Enver Şimşek, Habil Kılıç, Halit Yozgat, İsmail Yaşar, Mehmet Kubaşık, Mehmet Turgut, Süleyman Taşköprü und Theodoros Boulgarides wurden aus rassistischen Gründen umgebracht. Der NSU tötete zudem die Polizistin Michèle Kiesewetter und beging mehrere Bombenanschläge und Banküberfälle. Erst als sich der NSU im November 2011 selbst enttarnte, erfuhr die Öffentlichkeit, dass terroristische Rechtsextreme die Verbrechen verübt hatten. Die Polizei hatte bis dahin nur im Umfeld der Mordopfer nach den Täter*innen gesucht, Rassismus als Tatmotiv war ausgeblendet worden. Für die Angehörigen der Opfer begann nun ein erneuter, schmerzhafter Aufarbeitungsprozess.
Die bilderreiche Wanderausstellung von Birgit Mair setzt sich mit den Verbrechen des NSU und deren gesellschaftlicher Aufarbeitung auseinander. Sie stellt die Biografien der Opfer vor und beleuchtet das Netzwerk des NSU, zu dem auch neonazistische V-Leute verschiedener Verfassungsschutzbehörden gehörten. Analysiert wird, warum die Mordserie lange nicht aufgedeckt wurde und wie gesellschaftspolitisch damit umgegangen wird. Dabei kommen auch Angehörige der Ermordeten zu Wort. Zugleich macht die Ausstellung deutlich, dass rechter Terror mit der Selbstenttarnung des NSU nicht endete – die rassistischen Morde von München, Halle oder Hanau haben es gezeigt.
Während der Dauer der Wanderaustellung findet an verschiedenen Veranstaltungsorten ein abwechslungsreiches und sehr informatives Rahmenprogramm statt:
https://zwangsarbeit-in-niedersachsen.eu/de/ausstellung-vor-ort/sonderausstellung.html
Ort der Wanderausstellung:
Dauerausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945″
Godehardstraße 11, Göttingen (separater Eingang im Gebäude der Berufsbildende Schulen- BBS II)
Telefon: 0551/ 29 34 69 01
Email: info@zwangsarbeit-in-niedersachsen.eu
Öffnungszeiten
montags bis freitags 10 – 14 Uhr und zusätzlich donnerstagnachmittags 15 – 18 Uhr
sonntags 14 -17 Uhr am 18.09.22 | 09.10.22 | 16.10.22 | 23.10.22 | 06.11.22 | 13.11.22
und für Gruppen nach Vereinbarung
Der Eintritt zur Ausstellung und zu den Veranstaltungen ist frei (sofern nicht anders angegeben)
Um eine Spende wird gebeten.
Veranstaltet von der Geschichtswerkstatt Göttingen e. V., der Dauerausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945″ und dem Haus der Kulturen Göttingen in Kooperation mit Kino Lumière
Gefördert durch: Partnerschaft für Demokratie in der Stadt Göttingen und Geschichtswerkstatt Göttingen e. V.