am Freitag, 24. Februar 2023, 15:00 bis 20:00 Uhr im Haus der Kulturen, Hagenweg 2e, 37081 Göttingen
Seit Jahren ist das Problem eigentlich bekannt: In Deutschland werden Hunderttausende Menschen aus osteuropäischen EU-Ländern begünstigt in einer Art und Weise ausgebeutet, die an moderne Sklaverei grenzt: Sie zahlen an dubiose Firmen Vermittlungsgebühren, um dann hierzulande 15 Stunden am Tag zu schuften. Betrogen um den Mindestlohn, arbeiten viele für fünf oder sechs Euro pro Stunde oder werden gar nicht bezahlt. Häufig fehlt der Versicherungsschutz oder Arbeitsunfälle werden nicht als solche anerkannt. Ganze Branchen wie Fleischkonzerne, Transportunternehmen oder landwirtschaftliche Betriebe profitieren davon, auch zum Schaden einheimischer Beschäftigter.
Doch hierzulande wird weg geschaut. Antislawischer Rassismus begünstigt Gleichgültigkeit, es sind ja schließlich keine Deutschen.
Doch wie sieht das Problem in Göttingen aus? Ausführlich werden Betroffene zu Wort kommen und ihr Leben und ihre Arbeitsbedingungen in Deutschland schildern. Gemeinsam mit Herkunftsorganisationen von Menschen aus den Herkunftsländern, Kommunalpolitiker*innen und Gewerkschaftler*innen soll erörtert werden was gegen solche Arbeitsbedingungen getan werden kann. Wie können sich Betroffene wehren? Und wie kann die Mauer aus Gleichgültigkeit und Rassismus durchbrochen werden?
Leitung: Gabriela Charvát-Tamphald, Zukunfts-Werkstatt e.V und Göttinger Stadtratsmitglied. Sie beschäftigt sich seit langem mit der Situation von osteuropäischen Beschäftigten, berät, hilft und setzt sich für diese Menschen ein.
Input zu antislawischen Rassismus: Klaudia Hanisch, Politikwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Politische Kultur Ostmitteleuropas, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Polen-Institut Darmstadt, Uni-Lehrbeauftragte sowie Kreistagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende des Integrationsbeirats des Landkreises Göttingen.
Anmeldung per E-Mail bei zusammenhalt-staerken@hausderkulturen.org oder per Telefon unter 0152-32077973