im Rahmen des Projekts „Zusammenhalt stärken – Migrant*innen gegen Rassismus“ finden im Haus der Kulturen Weiterbildungen und Dialogforen statt. Wir laden zum Workshop am Samstag, 31.Oktober 2020 ein. Die Veranstaltung beginnt um 10.00 Uhr und endet um 17.00 Uhr. Im Haus haben wir so viel Platz, daß unter Einhaltung einfacher Hygienemaßnahmen, Präsenzveranstaltungen durchgeführt werden können.
Hintergrund
Zum Projekt:
Menschen mit Migrationshintergrund und People of Color (PoC) sind in Deutschland in
vielfacher Weise mit Herabsetzungen, verbalen und tätlichen Übergriffen sowie Vorurteilen
konfrontiert. Für viele von ihnen ist Rassismus und die damit einhergehende Diskriminierung
eine wiederkehrende Alltagserfahrung in verschiedenen Lebensbereichen, zum Beispiel im
Beruf, in Schule und Ausbildung oder bei der Wohnungssuche. Im Unterschied zum
Alltagsrassismus ist struktureller Rassismus in den Organisationsstrukturen einer
Gesellschaft verankert und ist für die Betroffenen viel schwerer zu erkennen. Struktureller
Rassismus bezeichnet ein regelmäßiges – bewusstes oder unbewusstes – diskriminierendes
Verhalten von Beschäftigten in Behörden, in der Polizei, in Unternehmen und anderen
Organisationen gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund und PoC.
Alltags- und struktureller Rassismus treffen nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund
und PoC, aber diese in besonderem Maße. Sie erleben in allen Lebensbereichen signifikant
höhere Benachteiligungen als Herkunftsdeutsche weißer Hautfarbe. In den letzten Jahren
haben zudem rassistische Angriffe, Beleidigungen und Ausgrenzungen in Deutschland
zugenommen. Angefeuert durch populistische Debatten um Überfremdung sind diese nicht
nur „in der Mitte der Gesellschaft“ angekommen, sondern auch „salonfähig“ geworden.
Das Ziel des Projekts ist es, Betroffene von Rassismus, insbesondere MSOs in
Niedersachsen, zu Akteurinnen antirassistischer Arbeit zu empowern, untereinander zu vernetzen und sie in den Dialog mit Vertreterinnen von Institutionen (Schule, Polizei,
Verwaltung) zu bringen. Durch den Dialog sollen rassistische Strukturen offengelegt und
miteinander Lösungen erarbeitet werden. Der gemeinsame Abbau rassistischer
Diskriminierung soll den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und eine gleichberechtigte
Teilhabe aller ermöglichen.
Um diese Ziele zu erreichen, bieten wir kostenfreie Antirassismus-Schulungen an, die von
erfahrenen Referent*innen durchgeführt werden. Teilnehmende haben die Möglichkeit sich
durch Coaches in ihrer Arbeit begleiten zu lassen. Ende des Jahres wird es dann ein
Dialogforum geben, bei dem rassistische Diskriminierungen aufgezeigt und gemeinsam
Handlungsoptionen entwickelt werden können.
Im Rahmen des Projekts haben wir eine Website entwickelt (http://zusammenhalt-
staerken.org/), die zum einen dabei helfen soll, Akteure antirassistischer Arbeit in
Niedersachsen untereinander stärker zu vernetzen und zum anderen regionale
Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene aufzuzeigen. Je mehr MSOs sich an dieser
Website beteiligen, desto größer ist die Reichweite und die öffentliche Präsenz gegen
Rassismus!
Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben! gefördert und an vier
Standorten (Hannover, Braunschweig, Oldenburg, Göttingen) in Niedersachsen umgesetzt.
Die zentrale Koordination liegt bei amfn e.V. in Hannover.